Erfahrungsbericht Daniel Stepan (Physio 15 Oktober)
Als mein Papa 2015 mit der Idee zur Registrierung bei der DKMS ankam, um eventuell die Chance zu haben, jemandem das Leben zu retten, habe ich niemals gedacht, dass da was passieren würde. Aber zwei Jahre später kam tatsächlich ein Anruf von der DKMS, dass ich einer von weltweit nur zwei infrage kommenden Spendern bin. Nach zusätzlichen Blutuntersuchungen blieb dann nur ich übrig.
Nach einem weiteren Tag mit Voruntersuchungen und Aufklärungsgesprächen in der Tübinger Uniklinik kam die Aufregung, und ich begann so langsam zu realisieren, dass ich wirklich ein Leben retten kann. Das war ein sehr aufregendes Gefühl. Die Stammzellenspende fand über das Blut statt, und so musste ich mich zur Anregung der Stammzellenproduktion fünf Tage vor der Spende selbst spritzen (viermal täglich). In diesen fünf Tagen traten starke Schmerzen in den Stammzellen produzierenden Regionen (Becken, Sacrum, etc.), auf und ich fühlte mich sehr elend. Ich habe das aber wirklich gerne auf mich genommen, da es ja schließlich um ein Menschenleben ging.
Am Entnahmetag im Januar 2018 war ich im Krankenhaus fünf Stunden an eine Art Dialysegerät angeschlossen, das aus meinem Blut die Stammzellen rausgefiltert hat. Der Spender bekam einen Tag später die Zellen. Vier Tage nach der Spende bekam ich einen Anruf von der DKMS; es wurde mir mitgeteilt, dass ich einer Familienmutter aus England wahrscheinlich das Leben gerettet habe :)
Ich wünsche mir sehr, dass sie es schafft, und ich in zwei Jahren die Möglichkeit bekomme, direkt mit ihr in Kontakt zu treten. Ich habe nie daran geglaubt, jemals als Spender infrage zu kommen, aber es kann jeder ein möglicher Spender und Lebensretter sein! Die Anmeldung bei der DKMS, die ganzen Untersuchungen, das Spritzen und die Entnahme selbst waren keine Kleinigkeiten, aber ich würde es jederzeit wieder tun, um dieses gute Gefühl zu haben, einem anderen Menschen die Chance auf Leben zu ermöglichen.
MELDET EUCH AN – UND VIELLEICHT RETTET AUCH IHR EINES TAGES EIN LEBEN!
Es war eine tolle Erfahrung.
Daniel Stepan